Aminosäuren und die Schilddrüse – biochemisch einfach erklärt

Aminosäuren und die Schilddrüse – biochemisch einfach erklärt

Die Schilddrüse ist ein kleines Organ im Hals, das durch die Produktion von Hormonen zahlreiche Körperprozesse beeinflusst. Sie bildet unter anderem Thyroxin (T4) und Trijodthyronin (T3), die den Energiestoffwechsel, die Wärmeproduktion und den allgemeinen Stoffwechsel beeinflussen.

Damit diese Hormone gebildet werden können, benötigt der Körper verschiedene Bausteine. Dazu gehören bestimmte Mineralstoffe wie Jod, Eisen, Selen und Zink, aber auch Aminosäuren. Sie sind Grundbestandteile von Proteinen und spielen eine Rolle bei zahlreichen Stoffwechselprozessen.

In diesem Artikel schauen wir uns genauer an, welche Aminosäuren im Zusammenhang mit der Schilddrüse biochemisch relevant sind, welche Nährstoffe offiziell als Cofaktoren belegt sind und wie eine Ernährung aussehen kann, die den Körper mit allen wichtigen Bausteinen versorgt.

Die Schilddrüse und ihre Aufgaben im Überblick

Die Schilddrüse produziert zwei Haupt-Hormone:

  • Thyroxin (T4)
  • Trijodthyronin (T3)

Diese Hormone enthalten das Spurenelement Jod und sind in ihrer Struktur an die Aminosäure Tyrosin gebunden. Sie wirken im gesamten Körper und beeinflussen unter anderem:

  • den Energiestoffwechsel
  • die Regulation der Körpertemperatur
  • den Stoffwechsel von Eiweißen, Fetten und Kohlenhydraten
  • die allgemeine Aktivität von Zellen

Damit diese Prozesse reibungslos ablaufen können, benötigt der Körper sowohl Aminosäuren als auch Vitamine und Mineralstoffe.

Welche Aminosäuren sind für die Schilddrüsenhormone wichtig?

Tyrosin – ein direkter Baustein

Die Aminosäure L-Tyrosin ist ein Bestandteil der Schilddrüsenhormone T3 und T4. Im Körper kann Tyrosin aus der essentiellen Aminosäure Phenylalanin gebildet werden, die über die Nahrung aufgenommen werden muss. Tyrosin selbst gehört damit zu den Bausteinen, die die Grundlage für die Synthese der Schilddrüsenhormone bilden.

Weitere Aminosäuren – Bestandteile von Proteinen

Andere Aminosäuren wie Methionin, Cystein, Glycin und Glutamin sind nicht direkt in Schilddrüsenhormonen enthalten, erfüllen jedoch vielfältige Funktionen im Stoffwechsel. Sie sind Bausteine von Proteinen, die an Enzymreaktionen, Strukturaufgaben und Transportprozessen beteiligt sind.

Vitamine und Mineralstoffe – zugelassene Health Claims

Während für Aminosäuren keine zugelassenen Health Claims im Zusammenhang mit der Schilddrüse bestehen, gibt es für einige Mineralstoffe offizielle Aussagen, die von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) genehmigt wurden. Diese dürfen auch in der Kommunikation verwendet werden:

  • Selen trägt dazu bei, die Zellen vor oxidativem Stress zu schützen.
  • Selen trägt zu einer normalen Funktion des Immunsystems bei.
  • Zink trägt zu einer normalen kognitiven Funktion bei.
  • Zink trägt zu einer normalen Funktion des Immunsystems bei.
  • Eisen trägt zu einer normalen Bildung von roten Blutkörperchen und Hämoglobin bei.
  • Eisen trägt zur normalen kognitiven Funktion bei.
  • Jod trägt zu einer normalen kognitiven Funktion bei.
  • Jod trägt zur normalen Produktion von Schilddrüsenhormonen und zu einer normalen Schilddrüsenfunktion bei.

Ernährung und Aminosäuren

Aminosäuren stammen in der Ernährung vor allem aus Proteinen. Eine abwechslungsreiche Ernährung, die verschiedene pflanzliche Eiweißquellen kombiniert, liefert alle essenziellen Aminosäuren.

Pflanzliche Eiweißquellen:

  • Hülsenfrüchte wie Linsen, Bohnen, Kichererbsen
  • Sojaprodukte wie Tofu, Tempeh oder Edamame
  • Nüsse und Samen, zum Beispiel Hanfsamen, Kürbiskerne oder Mandeln
  • Pseudogetreide wie Quinoa, Amaranth oder Buchweizen
  • Vollkornprodukte


Ein Beispiel: Reis und Bohnen enthalten unterschiedliche Aminosäureprofile, ergänzen sich aber gegenseitig zu einem vollständigen Protein. So wird der Körper mit allen notwendigen Aminosäuren versorgt.


Wissenschaftlicher Hintergrund

Proteine bestehen aus Aminosäuren, die wie eine Kette miteinander verbunden sind. Tyrosin ist eine nicht-essentielle Aminosäure, die aber im Kontext der Schilddrüsenhormone eine Sonderrolle einnimmt, da sie direkt in die Struktur der Hormone eingebaut ist.

Die Schilddrüsenhormone selbst sind jodierte Tyrosin-Derivate. Das bedeutet, dass Jod an das Tyrosin-Molekül gebunden wird, wodurch T3 und T4 entstehen. Ohne Jod und Tyrosin ist diese Synthese biochemisch nicht möglich.


Aminosäuren, Cofaktoren und ganzheitliche Versorgung

Da die Bildung von Schilddrüsenhormonen mehrere Bausteine benötigt, ist es sinnvoll, die Ernährung so zu gestalten, dass alle notwendigen Stoffe zur Verfügung stehen. Während Aminosäuren aus Proteinquellen stammen, liefern Obst, Gemüse, Nüsse und Vollkornprodukte wichtige Spurenelemente und Vitamine.

Eine abwechslungsreiche Kost sorgt dafür, dass sowohl Aminosäuren als auch die notwendigen Mineralstoffe in ausreichender Menge aufgenommen werden.


Nahrungsergänzungsmittel – praktische Ergänzung im Alltag

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Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Sind Aminosäuren direkt für die Schilddrüse notwendig?
→ Tyrosin ist Bestandteil der Schilddrüsenhormone T3 und T4. Andere Aminosäuren haben allgemeine Aufgaben im Stoffwechsel.

Welche Nährstoffe sind offiziell mit Schilddrüsenfunktionen verbunden?
→ Laut EU-Health Claims sind Jod und Selen im Zusammenhang mit der normalen Schilddrüsenfunktion belegt.

Reichen pflanzliche Proteinquellen aus?
→ Ja, wenn verschiedene Quellen kombiniert werden, um alle essenziellen Aminosäuren abzudecken.

Der Zusammenhang zwischen Schilddrüse und Energiehaushalt

Die Schilddrüsenhormone T3 und T4 haben Einfluss auf nahezu alle Zellen des Körpers. Sie bestimmen, wie effizient Nährstoffe wie Kohlenhydrate, Fette und Eiweiße in Energie umgewandelt werden. Damit dieser Prozess stattfinden kann, sind neben Jod und Tyrosin auch weitere Vitamine und Mineralstoffe notwendig, die an enzymatischen Reaktionen beteiligt sind. Eine ausreichende Nährstoffversorgung unterstützt daher den allgemeinen Energiestoffwechsel und trägt dazu bei, dass Körper und Geist aktiv bleiben.

Ganzheitlicher Blick auf Ernährung und Lebensstil

Neben Aminosäuren und Mineralstoffen spielt auch der Lebensstil eine Rolle für das allgemeine Wohlbefinden. Faktoren wie ausreichend Schlaf, Stressmanagement, Bewegung und eine ausgewogene Ernährung beeinflussen den Stoffwechsel insgesamt. Wer auf eine vielfältige Ernährung mit pflanzlichen Proteinquellen, Gemüse, Obst, Vollkornprodukten und gesunden Fetten achtet, versorgt den Körper mit einer breiten Palette an Nährstoffen. Nahrungsergänzungsmittel können in Phasen erhöhten Bedarfs oder bei einer einseitigen Ernährung eine praktische Ergänzung darstellen.

Fazit – Bausteine für eine normale Funktion

Die Schilddrüse benötigt verschiedene biochemische Bausteine, um Hormone bilden zu können. Tyrosin ist ein Aminosäurebestandteil dieser Hormone, während Mineralstoffe wie Jod, Selen, Eisen und Zink offiziell belegte Funktionen im Schilddrüsenstoffwechsel haben.

Eine abwechslungsreiche Ernährung, die Eiweißquellen und Mikronährstoffe kombiniert, ist die Grundlage für eine zuverlässige Versorgung. Nahrungsergänzungsmittel  können diese Basis ergänzen und die Aufnahme von Nährstoffen erleichtern.

Liebe Grüße, Dein René

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