Wir sind schon wieder mitten im Herbst und warme, sonnige Tage sind selten geworden. Wenn du dir Gedanken über deine Vitamin D Versorgung im Winter machst, oder sogar schon weißt, dass du einen Vitamin D Mangel hast, ist jetzt eine gute Zeit, nach einem Nahrungsergänzungsmittel zu suchen.
Vegetarier verzichten auf Fleisch und tierische Zusatzstoffe, wie z.B. Gelatine. Veganer gehen noch einen Schritt weiter und ernähren sich ausschließlich pflanzlich. Das heißt, sie essen auch keine Milch, Eier und Honig. Vielleicht pflegst du einen bewussten Lebensstil und bist sogar vegan unterwegs. Dann soll natürlich auch das Vitamin D3 vegan sein, das du supplementierst. In diesem Artikel erfährst du, wann man ein Nahrungsergänzungsmittel mit D3 als vegan bezeichnet.
Welche Form von Vitamin D3 ist vegan?
Wenn du nach einem Nahrungsergänzungsmittel mit D3 suchst, hast du die Qual der Wahl zwischen Tabletten, Kapseln oder Tropfen. Zunächst musst du einmal wissen, dass die Kapselhüllen oft aus tierischer Gelatine besteht und somit nicht vegan ist. Hier solltest du also vor dem Kauf einmal genau schauen, was auf der Verpackung angegeben ist. Pflanzliche Kapselhüllen sind oftmals aus Hydroxypropylmethylcellulose.
Bei Tropfen umgehst du diese Hürde. Tropfen sind meistens in Sonnenblumenöl, Olivenöl oder Kokosöl gelöst, manchmal auch in Alkohol. Trotzdem sind nicht alle Vitamin D3 Tropfen vegan!
Aus welchen Rohstoffen wird Vitamin D3 hergestellt?
Lanolin (Wollwachs) und Flechten sind zwei gängige Rohstoffe, aus denen Vitamin D3 produziert wird. Jedoch ist nur einer dieser Rohstoffe vegan.1. Vitamin D3 aus Lanolin (vegetarisch)
Wollwachs oder auch Wollfett ist in den Talgdrüsen von Schafen enthalten und wird an die Wolle abgegeben. Damit schützen sich die Tiere vor Nässe und Kälte. Beim Scheren der Schafe wird das Wollwachs als Nebenprodukt gewonnen. Die geschorene Wolle wird zuerst gewaschen, um Wolle und Wollwachs voneinander zu trennen. Würde man das Wollwachs nicht aus dem Wasser zurückgewinnen, müsste das Wasser aufwändig gereinigt werden. Schon allein um unser Wasser zu schonen, ist es also sinnvoll das Wollwachs herauszufiltern. Das Wollwachs wird anschließend gereinigt, um alle Verschmutzungen zu entfernen.
Lanolin oder Wollwachs ist sehr ähnlich wie das menschliche Körpergewebe aufgebaut, unter anderem ist es reich an Cholesterin. Wenn Cholesterin mit UV-B Strahlung bestrahlt wird, wird aus Cholesterin Cholecalciferol (Vitamin D3) gebildet. Der Prozess, bei dem unsere Haut mit Hilfe von Sonnenlicht Vitamin D bildet, ist nahezu identisch.
2. Vitamin D3 aus Flechten (vegan)
Biologisch betrachtet sind Flechten eine Lebensgemeinschaft aus Pilzen und Algen. Flechten können, wie Menschen auch, Vitamin D3 produzieren, indem sie mit UV-B Strahlung bestrahlt werden. Dabei entsteht zunächst Ergocalciferol (Vitamin D2). Vitamin D2 kann von unserem Körper allerdings schlechter verwertet werden. Daher wird bei der Herstellung das Vitamin D2 mithilfe von Enzymen in Vitamin D3 umgewandelt.
Vom Prinzip her ist die Gewinnung von Vitamin D3 aus Flechten also ähnlich zu Lanolin. Allerdings ist das Verfahren zur Gewinnung von Vitamin D3 aus Flechten aufwändiger, da Flechten nur eine geringe Menge an Vitamin D2 produzieren und daher länger mit UV-B Licht bestrahlt werden müssen.
Ist Vitamin D3 aus einer vegetarischen oder veganen Quelle besser verwertbar?
Bei beiden Herstellungsverfahren wird am Ende Vitamin D3 gewonnen. Flechten können zwar selbst nur Vitamin D2 produzieren, aber im nächsten Schritt wird es noch umgewandelt zu Vitamin D3. Somit können die Produkte gleich gut von deinem Körper verwertet werden, das heißt sie haben dieselbe Bioverfügbarkeit. Es hat sich jedoch gezeigt, dass Vitamin D3 aus Lanolin stabiler ist und damit länger haltbar.Vitamin D und vegane Ernährung
Es gibt einige Lebensmittel, die Vitamin D enthalten, leider sind die meisten davon tierischen Ursprungs. Fettreicher Seefisch (Hering, Lachs, Makrele) hat einen Vitamin D Gehalt von 10 – 20 µg pro 100g. Zu den guten pflanzlichen Vitamin D Quellen zählen Avocado oder Steinpilze mit einem Vitamin D Gehalt von ca. 3 µg pro 100g. Bei einer veganen Ernährung müsstest du also täglich 3 Avocados oder über 600g Steinpilze essen, um ausreichend mit Vitamin D versorgt zu sein (angenommener Tagesbedarf an Vitamin D: 20 µg).
Doch es gibt eine natürliche Quelle für Vitamin D, die vegan und sogar kostenlos ist: gemeint ist selbstverständlich die Sonne. 80% bis 90% des Vitamin D Bedarfs deckt unser Körper über Sonnenlicht.
Falls du - insbesondere in den Wintermonaten – zu einem Nahrungsergänzungsmittel mit Vitamin D greifst ist es noch wichtig zu wissen, das Vitamin D fettlöslich ist. Das heißt die Bioverfügbarkeit ist für deinen Körper dann am besten, wenn du das Vitamin D zusammen mit etwas Fett einnimmst. Falls du mehr darüber erfahren möchtest, wie du dein Vitamin D Präparat idealerweise einnimmst, schau auch gerne mal auf unserem Blogartikel zu diesem Thema vorbei.
Fazit
Ob du dich für ein vegetarisches oder veganes Vitamin D3 Präparat entscheidest, liegt ganz bei dir. Beide Formen haben ihre Vor- und Nachteile. Vegane Vitamin D3 Präparate sind aufwändiger herzustellen und daher teurer, dafür wird bei der Produktion nicht auf Produkte tierischen Ursprungs zurückgegriffen.
Für vegetarische Produkte wird der Ausgangsstoff Lanolin genommen, das Wollwachs von Schafen. Der Vorteil von vegetarischem Vitamin D3 ist, dass es weniger energieaufwändig in der Herstellung ist und länger hält. Beide Produkte können von deinem Körper gleich gut verwertet werden. Ich hoffe mit diesen Informationen kannst du eine gut fundierte Entscheidung für dich treffen.
Liebe Grüße, Markus