Vitamin D im Check - Die größten Irrtümer aufgeklärt

Vitamin D im Check - Die größten Irrtümer aufgeklärt

Viele Menschen gehen davon aus, dass im Sommer die Sonne für ihre Vitamin D Versorgung ausreicht. Dies ist eines von vielen Mythen über Vitamin D, bekannt als das Sonnenvitamin. Warum das ein Irrtum ist, daher nicht zutrifft und auf was du für eine optimale Vitamin D Versorgung achten solltest, erfährst du in diesem Beitrag.

Eine natürliche und vor allem auch konstante Vitamin D Versorgung hat einen großen Einfluss auf dein Wohlbefinden. Gerade in Nord- und Mitteleuropa ist das Sonnenvitamin einer der kritischsten Nährstoffe. Schätzungsweise 80% der Männer und 90% der Frauen in unseren Breitengraden sind nicht ausreichend versorgt. Ein großes Problem, vor allem für die Gesundheit.

Vitamin D ist für deine Gesundheit unerlässlich. Allerdings ranken sich viele Mythen und Irrtümer um das Thema Vitamin D. Wir wollen hiermit die wichtigsten Irrtümer aufdecken. Mit diesem Faktencheck, wird dir das Thema Vitamin D in einem neuen Licht erscheinen.

Vitamin D im Allgemeinen

Zwischen Herbst und Frühling bringt insbesondere der Winter deutlich kürzere Tage mit sich. Die Folge? Zu wenig Sonnenlicht. Dein Körper benötigt aber das Sonnenlicht um Vitamin D bilden zu können. Ja, dein Körper kann es selber bilden. Aber tatsächlich nur mit ausreichend UV-B Strahlung der Sonne. Kein Sonnenlicht, keine Vitamin D Produktion.

Bei aufgefüllten Vitamin D Speichern im Körper hat das Sonnenvitamin folgende gesundheitsbezogenen Wirkungen. Vitamin D:

  • trägt zu einer normalen Funktion des Immunsystems bei
  • trägt zur Erhaltung einer normalen Muskelfunktion bei
  • trägt zur Erhaltung normaler Knochen bei
  • trägt zur Erhaltung normaler Zähne bei
  • trägt zu einer normalen Aufnahme/Verwertung von Kalzium und Phosphor bei
  • trägt zu einem normalen Kalziumspiegel im Blut bei
  • hat eine Funktion bei der Zellteilung

Vitamin D bewirkt vor allem, dass genug des wichtigen Mineralstoffs Kalzium über die Ernährung im Körper aufgenommen wird. Überall, wo Kalzium im Organismus eine Rolle spielt, leistet Vitamin D seinen Beitrag zur Gesundheit. Kalzium wird in den Knochen eingelagert und von Muskeln- und Nervenzellen benötigt. Vitamin D ist daher besonders wertvoll, wenn sich die Knochen, die Muskulatur und das Nervensystem aufbaut. Auch im fortgeschrittenen Alter sorgt eine gute Kalzium- und Vitamin D-Versorgung für den Erhalt starker Knochen.

Darüber hinaus werden in der Wissenschaft weitere Vorteile von Vitamin D vermutet. In Fachkreisen wird unter anderem diskutiert, dass es die Nervenzellen, das Lernen und Denken und die Merkfähigkeit günstig beeinflusst. Möglicherweise sogar positive Auswirkungen auf die Psyche haben könnte.

Mythen und Irrtümer über Vitamin D

Viele Menschen sind sich nicht darüber bewusst, welche Beschwerden ein Vitamin D Mangel auslösen kann. Folgend erfährst du, welche Vitamin D Irrtümer sich hartnäckig halten und wie du deinen Bedarf an Vitamin D leicht decken kannst.

 

Irrtum 1) Vitamin D ist ein Vitamin

Das ist nicht korrekt. Die Bezeichnung legt nahe, dass es sich hierbei tatsächlich um ein Vitamin handelt. Tut es aber nicht! Der Einfachheit halber wird Vitamin D tatsächlich immer noch als Vitamin bezeichnet. Dabei handelt es sich um eine Vorstufe eines Hormons. Im Gegensatz zu allen anderen Vitaminen, kann der Körper Vitamin D selbst herstellen – Vorausgesetzt, die Haut bekommt genug Sonnenstrahlung.

Vitamin D, wissenschaftlich auch Calciferol genannt, wird im Körper zu Vitamin D3 umgewandelt, dem so genannten Calcitriol. Calcitriol ist ein aktives Hormon. Die fachmännische Bezeichnung lautet „1,25-Dihydroxyvitamin D“. Insofern sollte man Vitamin D eher als Hormon D bezeichnen.

 

Irrtum 2) Wer sich gesund ernährt, braucht kein Vitamin D

Falsch. Vitamin D stellt einen Sonderfall unter den Vitaminen dar, da es nicht vornehmlich über die Nahrung aufgenommen wird, sondern zum größten Teil (mindestens 90%) durch die UV-B Strahlung der Sonne produziert wird. Selbst eine ausgewogene und gesunde Ernährung leistet darum fast keinen Beitrag zur Vitamin D Versorgung. Für die Vitamin D Versorgung ist allein die Sonnenexposition entscheidend.

Zwar enthalten einige Lebensmittel minimal Vitamin D. Aber selbst wenn du dich abwechslungsreich und ausgewogen ernährst, wirst du deinen Tagesbedarf kaum decken können. Fakt ist, dass dein Körper evolutionär darauf ausgerichtet ist, Vitamin D hauptsächlich über die Sonne zu produzieren. Die Ernährung spielt hierbei eine untergeordnete Rolle. Einzig Nahrungsergänzungsmittel mit Vitamin D gelten als passender Ersatz für eine Vitamin D Versorgung.

 

Irrtum 3) Im Sommer erhält man ausreichend Vitamin D für das ganze Jahr

Leider ein Irrtum. Ja, es stimmt, dass der menschliche Körper in der Lage ist, durch direkte Sonneneinstrahlung auf die Haut, Vitamin D selbst zu bilden. Leider hält sich der Mythos, dass wenige Minuten tägliche Sonnenstrahlen im Sommer vollkommen ausreichend sind, um den Vitamin D Bedarf ganzjährig zu decken. Dem ist nicht so. Insbesondere im Winter weisen viele Menschen sehr niedrige Vitamin D Spiegel auf.

Und selbst während der Sommerzeit ist es schwierig, genügend Vitamin D aufzunehmen. Auch im Sommer bekommen viele Menschen zu wenig Sonne, um ausreichend Vitamin D zu produzieren. Evolutionär gesehen sind unsere Körper nicht an unsere heutige Lebensweise angepasst. Eine biologisch gesehen natürliche Lebensweise können wir heute nur noch bei indigenen Völkern in tropischen Gebieten beobachten: wenig und leichte Bekleidung und Aufenthalt fast ausschließlich im Freien. Die Realität in Deutschland sieht aber anders aus.

 

Irrtum 4) Im Winter reichen die Vitamin D Speicher des Körpers aus

Wie wir nun wissen, reicht die Vitamin D Aufnahme aus dem Sommer nicht für das ganze Jahr. Logischerweise können die körpereigenen Vitamin D Speicher auch nicht aufgefüllt sein. Untersuchungen zeigen, dass nach circa 8 Wochen ohne ausreichende Sonnenstrahlung die Werte bereits stark sinken. Da die biologische Vitamin D Produktion über die Sonne ab Oktober und besonders im Winter (5 bis 6 Monate) eingestellt wird, steigt in dieser Zeit die Unterversorgung. Schätzungsweise 80% aller in Deutschland lebenden Menschen gelten als unterversorgt.

„Info: Zu wenig Vitamin D von O bis O!

Von „O“ bis „O“ – Oktober bis Ostern reicht die UV-B Strahlung in Deutschland nicht für eine nennenswerte Vitamin D Bildung in der Haut. Frische Luft ist natürlich auch dann gesund, beispielsweise für das Immunsystem!“

Im Winter ist Sonnenschein oft Mangelware. Ziel sollte also immer eine tägliche und ausreichende Versorgung mit Vitamin D über den Verlauf des ganzen Jahres sein. Mindestens ab Herbst ist dafür eine Ergänzung mit Vitamin D Nahrungsergänzungsmitteln ratsam, um ein Abfallen der Körperwerte zu verhindern. Für viele Menschen ist Vitamin D jedoch ganzjährig ein Thema, da auch im Sommer nicht ausreichend Sonne getankt wird.

Irrtum 5) Vitamin D wirkt bei jedem gleich…

Auch dieser Mythos ist weit verbreitet und leider nicht ganz korrekt. Der Stoffwechsel eines jeden Menschen ist sehr speziell und immer individuell zu betrachten. Der Mensch sollte immer ganzheitlich und als Individuum betrachtet werden. So auch die körpereigene Vitamin D Synthese und der dazugehörige Stoffwechsel. Dafür gibt es wichtige Gründe:
  • Persönliche Ernährungsweise
  • Individuelle Lebensweise
  • Genetische Faktoren

Aufgrund dieser Unterschiede, reagiert jeder Mensch etwas anders auf Vitamin D. Wo ein Mensch mit 3.000 IE auskommt, benötigt ein anderer 5.000 IE oder mehr. Das bringt uns auch zum nächsten Punkt:

 

Irrtum 6) …und jeder braucht die gleiche Menge Vitamin D

Leider unterscheiden sich die täglichen Zufuhrempfehlungen für Vitamin D massiv, je nach Land, Behörde oder Wissenschaft. Offizielle deutsche Empfehlungen zur Aufnahme von Vitamin D liegen noch immer bei Dosierungen von 600 bis 800 IE. Mehrere Studien konnten mittlerweile belegen, dass bei der Berechnung des Vitamin D Bedarfs jahrelang statistische Fehler begangen wurden, die den tatsächlichen Bedarf um den Faktor 10 zu niedrig angesetzt haben.

Viele Experten zweifeln daher an den offiziellen Angaben und bestätigen, „…, dass viele wissenschaftliche Veröffentlichungen weit höhere Referenzwerte empfehlen, als von offizieller Stelle der DGE vorgesehen“. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) empfiehlt eine tägliche Einnahme von über 1.000 I.E. und legt den oberen Referenzwert bei 4.000 I.E. fest.

Dies deckt sich auch mit biologischen Daten: Unter natürlichen Bedingungen kann der Körper an einem Tag im Sommer bis zu 20.000 IE Vitamin D produzieren. Realistische Berechnungen sehen den Grundbedarf des Menschen etwa zwischen 50 IE und 90 IE Vitamin D pro kg Körpergewicht. Für einen Erwachsenen mit 80 kg liegt der Grundbedarf damit bei 4.000 IE bis 7.000 IE.

 

Irrtum 7) Vitamin D Mangel ist ein Problem für Veganer

Ja und Nein. Auch wenn ein Vitamin D Mangel häufig mit der veganen Ernährung in Verbindung gebracht wird, so ist ein Mangel schon seit jeher ein allgemeines Problem. Ein Vitamin D Mangel und seine Folgen entstehen durch fehlenden Sonnenschein auf die Haut oder durch die unzureichende Aufnahme von Nahrungsergänzungsmitteln. Die Ernährungsweise, egal welche, hat damit nichts zu tun.

Unserer Meinung nach gehört Vitamin D deshalb zu den Nährstoffen, auf die alle Menschen in unseren Breitengraden ein Augenmerk haben sollten - Unabhängig davon, ob sie sich vegan ernähren oder nicht. Ausreichend Sonnenschein und ein Vitamin D Präparat als Nahrungsergänzungsmittel gehört zur Grundausstattung jedes Menschen, egal ob Veganer oder nicht.

Achtung Veganer!

Leider sind viele Vitamin D Präparate nicht vegan! Vor allem viele Vitamin D3 Präparate am Markt, da tierische Inhaltsstoffe verwendet werden, zum Beispiel Wollwachs (Lanolin). Dies zeigt doch auch, dass ein Vitamin D Mangel kein „veganes Problem“ ist.

Aber Vitamin D3 kann auch rein pflanzlich gewonnen werden: Aus Flechten. Diese vegan-freundliche Quelle ist eine Art „Lebensgemeinschaft“ mehrerer Pilze/Algen, die mittels Photosynthese Licht in chemische Energieträger umwandeln können. Somit enthalten sie Vitamin D, welches als perfekte Quelle für die vegane Vitamin D Versorgung gilt.

Bei Yes Vegan Naturals gibt es nur veganes Vitamin D3 als Nahrungsergänzungsmittel - Natürlich und effektiv.

https://yesvegan.eu/produkt/vitamin-d-kur-mit-vitamin-d3-k2-kalzium-magnesium-und-zink/

Fazit zu Vitamin D

Zu Vitamin D liegen glücklicherweise viele unterschiedliche Studien vor. Eine Datenlage ist somit gesichert. Was die ausreichende Versorgung angeht, kann man es drehen und wenden wie man will: In Sachen Vitamin D Produktion durch die Sonne bist du im Herbst und Winter in unseren Breitengraden alles andere als auf der sicheren Seite. Und selbst die Versorgung im Sommer ist nicht garantiert.

Auch eine gesunde und ausgewogene Ernährung hat keinerlei Einfluss auf deinen Vitamin D Spiegel. Lass dir nichts vormachen: Tankst du das ganze Jahr, 365 Tage, genug (Sommer) Sonne, ist alles in bester Ordnung. Ist dem nicht so, greif auf qualitative Vitamin D Nahrungsergänzungsmittel zurück. So einfach, so sicher.

Zahlreiche Behauptungen, Mythen und besonders Irrtümer kreisen rund um das Thema Vitamin D. Wir hoffen, wir konnten dir mit diesem Beitrag das Thema verständlicher machen und zu etwas mehr Klarheit beitragen.

_______________

Quellen:

O’Neill C, 2016 - Seasonal Changes in Vitamin D-Effective UVB Availability in Europe and Associations with Population Serum 25-Hydroxyvitamin D. Nutrients 8:533

Norman AW, 1998 - Sunlight, season, skin pigmentation, vitamin D, and 25-hydroxyvitamin D: integral components of the vitamin D endocrine system.

Religi A, 2019 - Estimation of exposure durations for vitamin D production and sunburn risk in Switzerland. Journal of Exposure Science & Environmental Epidemiology.

Joh H-K, 2019 - Effect of sun exposure versus oral vitamin D supplementation on serum 25-hydroxyvitamin D concentrations in young adults: A randomized clinical trial. Clinical Nutrition.

Fayet-Moore F, Brock KE, Wright J, Ridges L, Small P, Seibel MJ, Conigrave AD, Mason RS, 2019 - Determinants of vitamin D status of healthy office workers in Sydney, Australia. The Journal of Steroid Biochemistry and Molecular Biology

Kramer J, Diehl A, Lehnert H, 2014 - Epidemiologische Untersuchung zur Häufigkeit eines Vitamin-D-Mangels in Norddeutschland. DMW - Deutsche Medizinische Wochenschrift

Kipshoven C, 2010 - Querschnittsstudie zur Abschätzung des Vitamin-D-Status in der Bevölkerung in Deutschland (DEVID-Studie).

Calton EK, 2017 - Winter to summer change in vitamin D status reduces systemic inflammation and bioenergetic activity of human peripheral blood mononuclear cells.

Vieth R, Holick MF, 2018 - The IOM—Endocrine Society Controversy on Recommended Vitamin D Targets. In: Vitamin D

Veugelers P, Ekwaru J, 2014 - A Statistical Error in the Estimation of the Recommended Dietary Allowance for Vitamin D

Heaney R, 2015 - Letter to Veugelers, P.J. and Ekwaru, J.P., A Statistical Error in the Estimation of the Recommended Dietary Allowance for Vitamin D

Carlberg C, Haq A, 2018 - The concept of the personal vitamin D response index

Uwitonze AM, 2018 - Role of Magnesium in Vitamin D Activation and Function

Dai Q, Zhu X, Manson JE, et al, 2018 - Magnesium status and supplementation influence vitamin D status and metabolism: results from a randomized trial

Rosanoff A, 2016 - Essential Nutrient Interactions: Does Low or Suboptimal Magnesium Status Interact with Vitamin D and/or Calcium Status?

Ambrożewicz E, 2019 - Beneficial Effects of Vitamins K and D3 on Redox Balance of Human Osteoblasts Cultured with Hydroxyapatite-Based Biomaterials

Kidd PM, 2010 - Vitamins D and K as pleiotropic nutrients: clinical importance to the skeletal and cardiovascular systems and preliminary evidence for synergy

Masterjohn C, 2007 - Vitamin D toxicity redefined: vitamin K and the molecular mechanism

Miljkovic D, Miljkovic N, McCarty MF, 2004 - Up-regulatory impact of boron on vitamin D function – does it reflect inhibition of 24-hydroxylase?

Zurück zum Blog